Einsteinturm

Der Einsteinturm ist ein Observatorium auf dem Telegraphenberg in Potsdam. Er ist UNESCO-Weltkulturerbe und wurde von Erich Mendelsohn 1919-1922 erbaut.

Erich Mendelsohn wurde am 1887 in einer jüdisch-deutschen Familie in Polen geboren. Mit 25 Jahre erhielt er sein Architektendiplom in München und eröffnete 1918 in Berlin sein eigenes Büro. Bekannt wurde er durch den Bau des Einsteinturms und der Hutfabrik in Luckenwalde. Außerdem baute er viele Fabriken und Synagogen. Als die Nationalsozialisten sein Vermögen beschlagnahmten, floh er nach England. Erich Mendelsohn starb 1953 in San Francisco, USA.

Erich Mendelsohn baute den Einsteinturm auf Bitte von Erwin Finley Freundlich, einem Astrophysiker in Potsdam, der eng mit dem berühmten Mathematiker und Physiker Albert Einstein zusammenarbeitete. Um den praktischen Nachweis der von Einstein entwickelten Relativitätstheorie zu erbringen, setzten sich beide Wissenschaftler für ein Sonnenobservatorium mit Turmteleskop ein. Es sollte in Potsdam stehen, da es dort bessere Bedingungen gab und nicht weit von Berlin entfernt lag.

Bildpostkarte Potsdam, Einsteinturm. Hersteller: Unbekannt, um 1925 (C) Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte

 

Der Bau des Einsteinturmes wurde gestattet, nun brauchten sie nur noch einen Architekten. Diesen lernte Freundlich durch die Ehefrau von Erich Mendelsohn kennen. Mendelsohn begann 1919 mit dem Bau des Einsteinturms in einer speziellen Mischbau-Technik. Unterschiedliche Materialien, thermische Spannungen sowie die klimatischen Bedingungen auf dem Telegrafenberg führten bald zu zahlreichen Schäden am Bauwerk. 1927 erfolgte die erste Vollsanierung. Die letzte Renovierung fand 1997-1999 statt.

Heute gehört der Einsteinturm zum Leibniz-Institut für Astrophysik und wird noch immer als Observatorium genutzt.

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